Unser Leitbild


Am Riehl-Kolleg werden eigenverantwortliche erwachsene Lernende unterrichtet, die ihr Studium als allgemeinbildende Etappe ihres lebensbegleitenden Lernens begreifen, in der sie sich auf die erfolgreiche Ausübung eines akademischen bzw. hochqualifizierten Berufs vorbereiten. Für die unterrichtliche Arbeit und das Schulleben hat das Riehl-Kolleg pädagogisch-didaktische Schwerpunkte gesetzt. Diese sind in den folgenden Leitzielen formuliert:

 

Wir fördern Vielfalt als Prinzip des Lehrens und des Lernens.

Aus der Vielfältigkeit unserer Studierenden ziehen wir einen Gewinn für den Unterricht und das gesamte Schulleben. Wir fördern die Vielfältigkeit erfolgreicher Lernstile und kooperativer Unterrichtsmethoden sowie den Einsatz von Selbstlernmaterialien (auch auf der Lernplattform moodle).

Wir nutzen die unterschiedlichen Wahrnehmungs- und Denkmuster und fordern die Studierenden heraus, für die Vielfältigkeit von Lösungsansätzen und Fragestellungen sensibel zu werden.

Bei der Binnendifferenzierung werden die Erfahrungen der Studierenden mit eingebunden und bei Referaten, in Unterrichtsprojekten und Arbeitsgemeinschaften berücksichtigt. Vielfältige Exkursionen ermöglichen auch Lernen und praktische Erfahrungen an außerschulischen Standorten.


Wir fördern das interkulturelle Lernen aller Studierenden.

Unter dem Leitziel „interkulturelles Lernen“ geht es um die bewusste und aktive Auseinandersetzung der Studierenden mit unterschiedlichen Kulturen, deren Lebensbedingungen, Lebensstilen und Gewohnheiten, Traditionen und Werten.

In einer globalisierten Welt geht es darum, interkulturelle Unterschiede bewusst zu machen und aus diesen resultierende Missverständnisse zu klären. Dabei muss in einer nicht nur durch internationale Kooperation, sondern auch durch internationale Krisenherde gekennzeichneten Welt vor allem für die Möglichkeiten gelingender Kommunikation und erfolgreicher Verständigung sensibilisiert und verantwortungsvolles und tolerantes Handeln eingeübt werden.

Interkulturelles Lernen findet am Riehl-Kolleg auf verschiedenen Ebenen statt. Durch die heterogene Herkunft der Studierendenschaft ist unser Weiterbildungskolleg grundsätzlich Treffpunkt ganz unterschiedlicher Kulturen, wie eine Befragung unserer Studierenden gezeigt hat. In den vielfältigen Begegnungen der Studierenden im und um den Unterricht herum lernen sie einander in einem von Respekt geprägten Klima auch in ihrer kulturellen Unterschiedlichkeit kennen, lernen einander wertzuschätzen und gemeinschaftlich zu handeln. Interkulturalität ist hier gelebte Praxis.

Dabei spielen auch die Arbeitsgemeinschaften und Projektfahrten eine große Rolle, in denen gemeinsame Interessen gepflegt und Kontakte vertieft werden. In gleicher Weise sind unsere Schulfeiern Gelegenheit, am reichhaltigen, von den Studierenden selbst vorbereiteten Büffet die weite Welt kennenzulernen und buchstäblich zu genießen.

Auch im Unterricht geht es in den verschiedensten Fächern quer durch alle Semester um interkulturelle Fragestellungen. So werden etwa im Französischunterricht frankophone Kulturen und im Englischunterricht Kulturen aus Nigeria in den Fokus gerückt oder Probleme der Globalisierung thematisiert, die wiederum auch im Geographieunterricht eine Rolle spielen. Der Deutschunterricht widmet sich unter anderem dem Thema „Fremdheitserfahrungen“ und greift den Aspekt der kulturellen Identität von Zuwanderern auf. Texte von Migranten selbst werden dabei genauso im Unterricht betrachtet, wie das Phänomen der Mehrsprachigkeit untersucht wird. Im Philosophie-Unterricht werden außerdem Werte und deren Gültigkeit in unterschiedlichen Kulturkreisen diskutiert. Aber auch dort, wo der Unterricht nicht explizit interkulturelle Themen in den Blick nimmt, werden kulturell bedingte Sichtweisen im Unterricht aufgegriffen und behandelt.

Die Vielfalt wird als Quelle interessanter Projekte (z.B. Musik) betrachtet, wobei die kulturelle Vielfalt auch zu kulinarischer Vielfalt z.B. bei Schulfeiern führt. Auch durch das Einbinden fremder Sprachen wird das Lernen von Wertschätzung der kulturellen Vielfalt gefördert.

Insofern als es im Riehl-Kolleg eine ganze Reihe von Studierenden gibt, die erst kürzlich als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sind, spielt auch Willkommenskultur eine große Rolle. Die von der SV angebahnten Kontakte zwischen Deutschen und Flüchtlingen und deren gemeinsame Unternehmungen erleichtern es den Neuankömmlingen, sich in der Schule und in Deutschland zurechtzufinden, die Sprache zu erlernen und kulturelle Gewohnheiten kennenzulernen.

Damit wird für die einen Integration erleichtert, für die anderen der Umgang mit der anderen Kultur zur gewinnbringenden persönlichen Erfahrung.

Für alle Studierenden bedeutet in einer durch Globalisierung bestimmten Welt eine weltoffene, interkulturelle Bildung eine zusätzliche Qualifikation für den Beruf.

Diese Chance will das Riehl-Kolleg allen seinen Studierenden geben.

Interkulturelles Lernen fördern wir im Fachunterricht, bei Projektfahrten und in unseren Schulveranstaltungen.


Wir fördern die Medienkompetenz der Studierenden.

Medienkompetenz erweitern die Studierenden durch den Umgang mit traditionellen und digitalen Medien. Ziel ist eine unterrichtlich verankerte Medienkompetenz, der die Ausstattung der Schule mit modernen Medien entspricht.

Medienkompetenz schließt neben der Fähigkeit zum Umgang mit modernen Medien die Fähigkeit zu ihrer Analyse und Kritik ein.

Das Riehl-Kolleg ist mit zwei internetfähigen Computerräumen ausgestattet, die auf dem technisch neuesten Stand  gehalten werden. Die Computerräume stehen für alle Unterrichtsfächer zur Verfügung und werden für Unterricht in allen Fächern genutzt.

Das Riehl-Kolleg ist sehr gut mit digitalen Medien ausgestattet. Das Riehl Kolleg verfügt auf dem gesamten Schulgelände über WLAN und in jedem Unterrichtsraum über digitale Tafeln/Smartboards oder Beamer, sodass der Einbezug von digitalen Materialien in den Unterricht jederzeit möglich ist.

Außerdem erweitern Laptop-Klassensätze die digitale Unterrichtsgestaltung und geben den Studierenden die Möglichkeit, gemeinsame Präsentationen zu erarbeiten.

Mit dem digitalen Board im Foyer und der WebUntis-App werden die Studierenden jederzeit über Aktuelles, ihren Stundenplan, ihre Unterrichtsräume, den Klausurplan und Abiturprüfungspläne informiert.


Mit der Lernplattform moodle werden die Unterrichtsinhalte/-materialien und die digitalen Tafelbilder den Studierenden zur Vertiefung und Nachbearbeitung zur Verfügung gestellt, was sich insbesondere bei dem durch Corona bedingten Hybrid – bzw. Distanzunterricht (auch via Videokonferenz) als wichtiges Element des Lernens und Lehrens und für Organisationsprozesse erwiesen hat.

Im Mathematikunterricht wird die Verwendung eines graphikfähigen Taschenrechners genutzt. Informatikunterricht wird vom 2.- 6. Semester erteilt und die oben genannten Medien werden vielfältig in allen Fächern eingesetzt z.B. bei der medialen Präsentation.

Der Einsatz von Medien vermittelt nicht nur rein technische Fähigkeiten, Ziel ist auch der reflektierende Umgang mit Quellen aus dem Internet, mit Sachtexten, Printmedien und Werbung, ebenso die weitere Implementation digitaler Medien in den Fachunterricht, die Förderung der Medienaffinität und der Interaktivität durch Einbezug von mobilen Endgeräten.


Wir fördern die kreativen Potentiale der Studierenden.

Kreativität – die Fähigkeit zu schöpferischem Denken und Handeln – ist eine grundlegende Fähigkeit der Menschen.

Die Auseinandersetzung mit traditionellen und modernen Künsten fördert kreative Ausdrucksformen der Studierenden. Sie verbindet die fachspezifische Erarbeitung von Themen mit ihrer kreativen Gestaltung.

Das Riehl-Kolleg hat Arbeitsgemeinschaften für Theater, Film, Musik, Kunst sowie für Mathematik und Physik. Ihre Ergebnisse fließen in das Schulleben - im Rahmen von Festveranstaltungen, Theateraufführungen und Ausstellungen ein - und auch im Unterricht werden kreative Potentiale der Studierenden genutzt, z.B. kreatives Schreiben.

Insbesondere in der einmal im Jahr stattfindenden Projektwoche werden kreative Projekte der Studierenden ermöglicht und gefördert.


Wir fördern die soziale Verantwortung, das demokratische Engagement und die ökologische Kompetenz der Studierenden.

Im Riehl-Kolleg gibt es eine engagierte Studierendenvertretung (SV), deren Engagement gefördert wird, auch durch die Beratung von Vertrauenslehrern/innen. Die demokratisch gewählten Studierendenvertreter/innen vertreten die Studierendenschaft u.a. auch auf den Schulkonferenzen und entscheiden mit bei den schulgesetzlich verankerten Mitwirkungsprozessen (Basisdemokratie). Dadurch wird auch das politische Bewusstsein der Studierenden gestärkt, die demokratischen Rechte und Pflichten verdeutlicht und die soziale Verantwortung gefördert.

Beispielhaft für das Engagement der Studierenden war ein Projekt zur Typisierung für Knochenmarkspenden, die Einführung von fair-trade-Produkten, die Spendenaktion für den „Gute Nacht-Bus“ und das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.

Das Riehl-Kolleg engagiert sich für eine verbesserte Umweltbilanz der gesamten Einrichtung. Dies gilt zunächst für die Pflege und den Ausbau des Schulgartens und bei der Gestaltung des Schullebens. Wir fördern die ökologische Kompetenz zudem im Fachunterricht.


Wir fördern die Gleichstellung aller am Schulleben Beteiligten.

Weiteres zentrales Leitziel des Riehl-Kollegs ist die Gleichstellung aller am Schulleben Beteiligten. Dem liegt die Überzeugung zugrunde, dass Studierende, Lehrkräfte und Personal unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Herkunft, ihrem Alter, ihrer Religion, ihrer sexuellen Orientierung sowie von körperlichen und seelischen Beeinträchtigungen gleichwertig und gleichberechtigt sind.

Dies bildet sich in der Zusammensetzung der Studierendenschaft ab, die Studierende unabhängig vom Geschlecht umfasst, Deutsche genauso wie Studierende mit Migrationshintergrund, unabhängig von der religiösen und weltanschaulichen Orientierung, junge Erwachsene wie auch ältere Menschen, die sich dem Wunsch, die Fachhochschulreife oder das Abitur nachzuholen, verschrieben haben.

Der Unterricht erfolgt koedukativ im Fach katholische Religionslehre und Philosophie. Genauso sind Arbeitsgemeinschaften und Projekte nicht nur für jedermann offen, sondern auch Gelegenheiten der Begegnung auf Augenhöhe und in kooperativer Unterstützung.

Der Fachunterricht thematisiert offen Wertekonflikte, Rollenverständnisse und (sub-)kulturell geprägte Sichtweisen, entweder explizit anhand von spezifischen Unterrichtsinhalten oder aber dort, wo es situativ im alltäglichen Unterrichtsgeschehen relevant wird. Gleichzeitig wird im Alltag Gleichheit gelebt, etwa bei der Einbeziehung von Studierenden in unterrichtliche Entscheidungen oder bei der Übernahme von Aufgaben und Ämtern. Dabei liegt die feste Überzeugung zugrunde, dass der Gedanke der Gleichheit und Demokratie unhintergehbar ist.

Demokratische Prozesse spielen an vielerlei Stellen im Schulleben eine Rolle und werden an den Mitwirkungsorganen am deutlichsten sichtbar. Die Studierendenvertretung selbst hat dabei Initiativen wie „Schule ohne Rassismus“ gestartet und setzt sich damit für ein respektvolles und tolerantes schulisches, aber auch gesellschaftliches Klima ein.

Eine wertschätzende Haltung wird auch in Hinblick auf das gesamte schulische Personal gepflegt und eingefordert, sodass ein höfliches und rücksichtsvolles Verhalten gegenüber den Sekretärinnen, der Sozialpädagogin, dem Hausmeister und den Reinigungskräften eine Selbstverständlichkeit ist. Auch diese Personen sind wichtiger Bestandteil des Schulbetriebs und werden etwa in schulische Feiern eingebunden.

Das Riehl-Kolleg arbeitet genderorientiert. Dies bedeutet, dass wir in die gesamte Arbeit an der Schule die Geschlechterperspektive aufnehmen. Wir gestalten alle Entscheidungsprozesse so, dass in jedem Bereich und auf allen Ebenen die Ausgangsbedingungen und Auswirkungen auf die Geschlechter berücksichtigt werden, um auf das Ziel einer tatsächlichen Gleichstellung von Frauen und Männern hinzuwirken. Wir wollen stereotype Rollenzuweisungen überwinden.

Wir setzen uns ein für Toleranz und Akzeptanz vielfältiger sexueller Orientierungen und alternativer Lebensentwürfe.
Um Belange der Gleichstellung in Hinblick auf das Kollegium und die Studierendenschaft kümmern sich die Ansprechpartnerinnen für Gleichstellungsfragen. Sie vertreten die Gleichstellungsbeauftragte der Bezirksregierung.