Unterrichtsexkursion zur Deutschen Arbeitsschutzausstellung in Dortmund

Am vergangenen Montag hatte der Leistungskurs Soziologie des fünften Semesters im Rahmen des Themas „Wandel der Arbeit und der Wirtschaft“ die Chance, die DASA in Dortmund zu besuchen. Dort konnte man die Industrieinnovationen und Arbeitsplätze, die im Unterricht zuvor theoretisch besprochen wurden, in der Praxis kennenlernen und Belastungs- und Gefahrenquellen ehemaliger Industriearbeiter kennenlernen.

Durch die Schilderungen der vor Ort angestellten ehemaligen Fachkräfte konnten die enormen gesundheitlichen, körperlichen und psychischen Belastungen, die Industriearbeiter während der frühen Industrialisierung aushalten mussten, auf besonders eindrückliche Art erfahren werden. So erläuterte uns in einem nachgebauten Stahlwerk ein Mitarbeiter, wie früher die Hochöfen bei Temperaturen von bis zu 6000°C von Arbeiter*innen betreut wurden, und wie leicht es war, während der Arbeitszeit schwere Verbrennungen zu erleiden, falls jemand einen Fehler machte. Auch die Infektions- und Lärmbelastung in einer mechanischen Weberei konnten wir anhand einer Demonstration gut nachvollziehen. In einer interaktiven Demonstration eines Schriftsetzers in der Druckerei haben wir einen Eindruck gewonnen, wie schwer die bleiernen Ligaturen sind, die in mechanischen Druckereien zum Einsatz kommen, und wie sehr man auf die Hygiene achten muss, um eine Vergiftung durch das Blei zu vermeiden. Zudem geht von den allermeisten mechanisch betriebenen Anlagen Gefahr für die Gliedmaßen der Arbeiter*innen aus, weil eine einmal laufende Maschine nicht automatisch stoppt, wenn sich Kleidung oder Haare in der Mechanik verfangen. Dies kann in größeren Anlagen wie den dampfbetriebenen frühindustriellen Maschinen zum Verlust von Körperteilen, Quetschungen oder sogar dem Tod führen.

Auch interessant war die Sonderausstellung zur künstlichen Intelligenz, die uns tiefere Einsichten über maschinelles Lernen, die Digitalisierung der Arbeit und des Alltags, sowie Probleme von modernen KI-Anwendungen (z.B. "hardcoded racism" oder dem Überwachungskapitalismus) zugänglich machte.

Sowohl die Studierenden als auch der Lehrer fanden die Ausstellung äußerst bereichernd, so dass weitere Fahrten in kommenden Semestern sehr wahrscheinlich sind.